Bild: © energate

Wie eine erfolgreiche Wärmeplanung gelingen kann

In der aktuellen Ausgabe des ener|gate-Magazins berichten wir über unsere Erfahrungen aus über 15 abgeschlossenen Wärmeplanungsprojekten und erläutern, wie eine erfolgreiche

Wärmeplanung gelingen kann.

Die Wärmewende steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Dabei sind technische und infrastrukturelle Hürden zu überwinden. Die kommunale Wärmeplanung spielt hierbei eine zentrale Rolle und ist ein wichtiger Lösungsansatz. Um aussagekräftige und fundierte Wärmepläne zu erstellen, bedarf es leistungsfähiger Werkzeuge wie echtdatenbasierter digitaler Zwillinge und Simulations-Software (z. B simergy).

(Stand: 05.04.2024)

Mittendrin statt nur dabei: ce|co auf Europas größter Energiefachmesse - E-world energy & water 2024

Die E-World energy & water in Essen ist Europas Leitmesse der Energiewirtschaft und zog dieses Jahr rund 30.000 Fachbesucher:innen aus den Bereichen Energiewirtschaft, Industrie und Politik an. 

Juliane Hauskrecht und Philipp Melzer vom Team Wärme- und Infrastrukturplanung stellten auf der E-World ihr Know-how in der Wärmeplanung vor. Dabei präsentierten sie die ce|co Simulations-Software simergy und berichteten über ihre bisherigen Projekterfahrungen. 

Das Wärmeplanungsgesetz (WPG), das am 1. Januar 2024 in Kraft getreten ist, bildet die Grundlage für eine verbindliche und flächendeckende Wärmeplanung in jeder Gemeinde. Bis Mitte 2028 müssen alle Kommunen eine Wärmeplanung vorweisen.  

Bei der Erstellung des Wärmeplanes kommt es vor allem auf die Qualität der genutzten Daten an. Je besser die Datenlage ist - also der Einsatz von detaillierten Echtdaten wie zählerpunktscharfen Verbräuchen von Gas, Strom oder Fernwärme - desto aussagekräftiger wird der Wärmeplan. Zwar ist die Nutzung von Echtdaten oft mit einem höheren Aufwand verbunden, jedoch ist sie essenziell für die Bestandsanalyse und belastbare, zukünftige Zielszenarien. 

Als weiteres Projektlearning empfiehlt ce|co eine frühzeitige Einbindung der Interessengruppen – dies ist der Schlüssel für eine belastbare Wärmeplanung. Stakeholder wie Netzbetreiber oder Industriebetriebe können wichtige Informationen zu lokalen Gegebenheiten liefern. Zum Beispiel ungenutzte Abwärmepotenziale, die für die Potenzialanalyse von großer Bedeutung sind.  

Das letzte und wohl wichtigste Learning aus bisherigen Projekten ist, dass die KWP als strategisches Instrument und nicht als Detailplanung verstanden werden sollte. Sie zeigt einen Pfad zur Klimaneutralität auf, der die weitere Umsetzung der Wärmewende für alle Akteure vereinfacht und Planungssicherheit schaffen soll.  

(Stand: 12.03.2024)

Quelle: Pressekonferenz MWAE, © Land Brandenburg

Wärmekataster Brandenburg von ce|co - Pressekonferenz des

Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Energie

Energieminister Jörg Steinbach, die Bürgermeisterin von Michendorf Claudia Nowka und unser Projektleiter Philipp Melzer haben gestern das neue Brandenburger Wärmekataster vorgestellt, welches in den letzten Monaten von con|energy consult erstellt wurde. Somit liegt nun eine Bestands- und Potenzialanalyse in digitaler Form von ganz Brandenburg vor – ein „Digital Twin“, der die Ist-Situation darstellt und Kommunen bei der Erstellung ihrer kommunalen Wärmepläne unterstützen kann.

Die erste Kommune, die von den Erkenntnissen des ce|co Digital

Twin profitiert, ist die Kommune Michendorf. Außerdem wurden mit dem Prognosemodell simergy bereits erste Zielszenarien simuliert. Dadurch erhielt die Gemeinde die Möglichkeit einen Blick in die Zukunft ihres Wärmemarktes und der Infrastrukturentwicklung zu werfen.

Ab 2024 soll es dann für alle Kommunen in Brandenburg möglich sein, individuelle Zielszenarien bis 2045 mit unserem Algorithmus simergy zu simulieren.

(Stand: 31.08.2023)

Gemeinsamer Schritt für die Klimaziele: Neue Chancen für kommunale Wärmeplanung in der Energiewirtschaft

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) entwickeln ein wegweisendes Gesetz entwickelt, um die Klimaziele zu erreichen (Aktueller Stand 2. Referentenentwurf). Dieses Gesetz bildet neben dem Gebäudeenergiegesetz eine weitere Säule auf dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft.

Im Fokus steht die Verpflichtung der Kommunen zur kommunalen Wärmeplanung. Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen die Wärmeplanung bis zum 30.06.2026 umsetzen, wobei eine Empfehlung des Gesetzgebers besteht, dies früher zu tun.

Parallel dazu werden Wärmenetze schrittweise zur Dekarbonisierung verpflichtet. Gemäß den neuen Bestimmungen müssen Wärmenetzbetreiber bestehender Netze bis 2030 mindestens 30 % der Wärme aus erneuerbaren Energiequellen oder unvermeidbarer Abwärme beziehen. Für neue Netze (Baubeginn: 2024) liegt der Anteil bei 65%. Bis 2045 soll dieser Anteil für alle Netze auf 100 % erhöht werden.

Zusätzlich sind die Wärmenetzbetreiber verpflichtet, bis Ende 2026 einen Wärmenetzausbauplan und einen Dekarbonisierungsfahrplan für ihre Netze vorzulegen.

Obwohl derzeit nur 14 % der deutschen Haushalte über einen Fernwärmeanschluss verfügen, wird erwartet, dass dieser Anteil in den kommenden Jahren steigen wird. Um die Klimaziele zu erreichen, müssen hierfür die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Die regulatorischen Anforderungen bieten für Bürger, Kommunen, Versorger und Unternehmen sowohl Chancen als auch Risiken.

Wir stehen Ihnen gerne mit unserer Expertise zur Seite, um diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern.

(Stand: 11.08.2023)

Fernwärmegipfel: 100.000 Gebäude pro Jahr ins Wärmenetz integrieren

Die Energiewirtschaft steht vor einer wegweisenden Herausforderung: Wie kann die Wärmewende erfolgreich gelingen? Die jüngsten Entwicklungen nach einem Treffen der Politik mit Branchenvertretern zeigen vielversprechende Perspektiven. Pro Jahr sollen nun 100.000 Gebäude an das Fernwärmenetz angeschlossen werden, um den Ausbau der Fernwärme zu beschleunigen. Dabei soll bis 2030 die Hälfte der Wärme klimaneutral erzeugt werden, wobei der Fernwärme eine besondere Bedeutung zukommt.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck betonte während einer Pressekonferenz, dass Fernwärme eine attraktive Antwort auf die Dekarbonisierung darstellt. Als Vorbild dient Dänemark, wo bereits 65 Prozent der Haushalte an Fernwärmesysteme angeschlossen sind. In Deutschland sind es derzeit lediglich 14 Prozent. Um diese Lücke zu schließen, müssen wir ähnliche

Erfolge wie in Dänemark in den nächsten 25 Jahren erreichen, so die Forderung des Grünen-Politikers.

Um die Wärmewende voranzutreiben, soll bis 2045 die Anzahl der angeschlossenen Gebäude in Deutschland verdreifacht werden. Damit dieser ambitionierte Plan gelingt, müssen bis 2030 mindestens 50 Prozent der Fernwärme aus erneuerbaren Energien oder Abwärme stammen. Eine Förderung für Hausanschlüsse soll den Ausbau unterstützen, wobei transparente und attraktive Preise gewährleistet werden müssen, um die Anreize für den Anschluss an ein Wärmenetz zu erhöhen.

(Stand 17.07.2023)

Bild: ©BTU, Foto: Foto Goethe

Von Daten zu Maßnahmen: Wärmekataster als Schlüssel für die kommunale Wärmeplanung

Die Wärmewende beginnt mit einem Wärmekataster. Unter diesem Motto präsentierte unser Kollege Philipp Melzer das von con|energy consult betreute Projekt zur Erstellung des Wärmekatasters für das Land Brandenburg auf der 12. Strausberger Energiekonferenz und dem 23. Energietag Brandenburg in Cottbus.

Neben vielen weiteren spannenden Vorträgen zum Thema Wärmewende sprach er über die Vorgehensweise bei der Erstellung, den Inhalt und die hohe Relevanz eines Wärmekatasters für das Gelingen der Wärmewende. Das Wärmekataster kartiert gebäudescharfe Informationen, wie Wärmebedarf, Gebäudetyp und Alter, genutzter Energieträger, Gas- und Fernwärmenetze sowie potenzielle erneuerbare Wärmequellen für ganz Brandenburg. Diese umfangreiche Datensammlung soll über die Energieagentur Brandenburg der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, um eine einheitliche Grundlage für kommunale Wärmeplanungen zu sichern und den Aufwand der einzelnen Kommunen bei der Datenerhebung minimieren.

Zusätzlich wird für die Kommunen des Landes Brandenburg ein Unterstützungsangebot aufgebaut, welches ihnen über Simulationsrechnungen auch Zugang zu Zielszenarien und der Ableitung einer Wärmestrategie mit konkreten Maßnahmen ermöglichen soll. Der Vortrag und das Projekt stießen auf großes Interesse und lösten angeregte Diskussionen aus.

Bild: ©ZfK

ZfK-NachhaltigkeitsAWARD für digitalen Zwilling der Stadt Münster

Simulationssoftware "simergy" von con|energy consult überzeugt.

Die Unternehmensberatung con|energy consult hat die intelligente Simulationssoftware „simergy“ entwickelt, für deren Einsatz ihr Kunde Stadtwerke Münster jetzt von der Fachzeitschrift „Zeitung für kommunale Wirtschaft ZfK“ prämiert wurde.

In einem Entwicklungsprojekt mit den Stadtwerken Münster konnte „simergy“ seine Leistungsstärke unter Beweis stellen und trug dazu bei, dass der Kunde jetzt mit dem ZfK-NachhaltigkeitsAWARD in der Kategorie Digitalisierung ausgezeichnet wurde. „Die Lösung von con|energy consult ermöglicht uns in verschiedenen Simulationsläufen belastbare Transformationspfade zu identifizieren und zielführende Maßnahmen für die Erreichung des Dekarbonisierungsziels der Stadt zu identifizieren“, so Sebastian Jurczyk, Geschäftsführer der Stadtwerke Münster. Mit dem digitalen Tool sind die kommunalen Stadtwerke und ihre Eigentümerin, die Stadt Münster, für die kommunale Wärme- und Infrastrukturplanung gut gerüstet.

Wärmewende: Laut einer neuen Studie, sinkt der Bedarf nach Gasnetzen bis 2045 um über 90%

Der Thinktank Agora Energiewende kommt zu dem Schluss, dass ohne eine Anpassung des Ordnungsrahmens stranded Assets in einer Höhe von bis zu 10 Milliarden Euro und eine Erhöhung der Netzentgelte um das Sechzehnfache bevorstehen – auch unter Berücksichtigung einer Umstellung auf Wasserstoff.

Eine erweiterte Wärmeplanung die stärker auf Transformation und Stilllegung von Gasnetzen setzt wird notwendig sein, um geringere Ausstiegkosten zu sichern und Planungssicherheit zu schaffen.

Der Eckstein der vorgeschlagenen Maßnahmen ist eine Energie-Verteil-Strategie, welche auf der bald verpflichtende Kommunalen Wärmeplanung aufbauen soll.

BMWK lanciert Impulsförderung zur kommunalen Wärmeplanung

Kommunale Wärmeplanung: Prüfstein für die Energiewende

Wie kann Deutschland mit weniger Gas heizen und langfristig ganz ohne auskommen? Diese komplizierte Frage müssen nun die Oberbürgermeister beantworten. Nach Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein verpflichten immer mehr Bundesländer ihre größeren Kommunen zu einer kommunalen Wärmeplanung.

Den spannenden Beitrag von Panorama 3 gibt es in der ARD Mediathek.